Kulturelle Aneignung – Alles nur geklaut?

Eine Online-Reihe des Bundesarbeitskreises Politik – Gesellschaft – Umwelt im DVV.
Europa gilt in der westlichen Welt als Wiege der Hochkultur. Ob bildende Kunst, Lyrik, Prosa, Theater und Musik – jedes Land hat seine Lichtgestalten, deren Werke als nationale Errun- genschaften gepflegt und gehütet werden. Alle inspirierten sich selbstverständlich gegensei- tig, eigneten sich die Errungenschaften der anderen an und spannen sie weiter. Und die Ent-wicklung geht noch immer weiter. 

Aber wie steht es mit den kulturellen Leistungen von Völkern aus, in deren Vergangenheit europäische Nationen ausbeuterisch und unterdrückerisch aufgetreten sind? Yoga z. B. war in Britisch-Indien verboten, um die indische Identität zu schwächen und die britische Herr- schaft zu stärken. Heute ist es ein Milliardengeschäft für die westliche Welt. Und wie ist die Musikindustrie z. B. mit der Musik schwarzer Menschen in den USA umgegangen, die ur- sprünglich als Sklaven aus ihrer Heimat verschleppt wurden? Im Hiphop setzt sich inzwi- schen die Geschichte der Aneignung von Schwarzer Musik durch Weiße fort. 

Wo also ist der Unterschied zwischen gegenseitiger Inspiration und Kulturdiebstahl? Und welche Wege gibt es heute, fair damit umzugehen? 

Tahir Della ist Referent für Anti-Rassismus und Dekolonisierung bei der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland. Außer- dem ist er bei Glokal aktiv, einem Berliner Verein für machtkriti- sche Bildungsarbeit. Und er arbeitet im Netzwerk der Eine- Welt-Promotoren mit dem Schwerpunkt Dekolonisierung. Er wird eine Schwarze Perspektive auf das Thema darlegen und Wege vorschlagen, mit dem Dilemma umzugehen. Sein Stand- punkt: Kultureller Austausch soll nicht unterbunden, sondern Dominanz gebrochen werden.



1 Abend, 06.11.2024
Mittwoch, 19:00 - 20:30 Uhr
1 Termin(e)
Mi 06.11.2024 19:00 - 20:30 Uhr Online
242-1324-WEB
kostenfrei

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